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Aufforstung

Herr Weber, unser Revierförster, informiert über das Eschentriebsterben, das im späteren dazu führt, dass auch der Baum absterbe. Dies hat zur Konsequenz, dass in Teilbereichen des Waldes, wo noch viele Eschen stehen, aus Gründen der Arbeits- und Verkehrssicherheit allenfalls noch eine maschinelle Bearbeitung der Flächen möglich ist. In den Eschenbeständen bestehe die Gefahr von umstürzenden Bäumen und herunterfallendem Totholz.

 

In anderen Bereichen (Nähe Eisenbahnbrückenunterführung) liegt ein Borkenkäferbefall vor, dort sind die Fichten zu fällen. Hier gibt es allerdings auch eine Naturverjüngung der Fichte. Das nasse Frühjahr hat dazu geführt, dass sich die Verbreitung des Borkenkäfers bisher in Grenzen hält.

 

Herr Weber informiert über die Maßnahmen zur Aufforstung. Die Anpflanzung von Klumpen mit Laub- und Nadelhölzern (Stieleiche, Weißtanne) wird ergänzt durch Erle in den Zwischenfeldern. In Teilbereichen wird auch Fichte in Kombination mit Douglasie angepflanzt. Der o.g. Waldbereich ist von der Bodenbeschaffenheit ein geeigneter Standort auch für die Fichte. Zum ersten Mal wird auch ein neuer Verbissschutz aus Holz eingesetzt, der nicht zurückgebaut werden muss, sondern im Laufe der Jahre verfällt. Dieser ist aber nur für schnellwachsende Nadelhölzer wie die Douglasie geeignet. Weißtannen benötigen für eine längere Zeit einen Verbissschutz. Für Erle und Fichte ist kein mechanischer Verbissschutz notwendig, da diese Baumarten weniger Verbiss-gefährdet seien, ggf. müssen die Leittriebe mit einem flüssigen Verbiss-Schutzmittel behandelt werden. Auf dem Rückweg Richtung Grube Alexandria erläutert er, dass die bereitgestellten Brennholzpolter in diesem Jahr hauptsächlich aus Esche und Buche bestehen. Aufgrund der erforderlichen Durchforstung sei davon auszugehen, dass auch in den nächsten Jahren weiterhin Brennholz zur Verfügung gestellt werden könne.

 

Beim zweiten Teil der Waldbegehung im Bereich Aehrnchen berichtet Herr Weber über die Wiederaufforstung, auch hier wurden überwiegend Klumpen angepflanzt (Laub- und Nadelholz) ergänzt durch Erle in den Zwischenfeldern. Herr Weber geht auf die Wichtigkeit einer Naturverjüngung ein, die auch für eine erfolgreiche Wiederbewaldung erforderlich ist. Er führt den Gemeinderat zu einer eingezäunten Projektfläche (nähe Windkraftanlage Richtung Neustadt). Hintergrund sei hier zunächst gewesen zu untersuchen, inwiefern sich die Fichtenbestände in Monokulturen auf die Bodenbeschaffenheit und das Grundwasser (Versauerung des Bodens) auswirken. An der Fläche lasse sich außerdem gut erkennen, dass die Naturverjüngung innerhalb des Zauns voranschreite während es außerhalb, im ungeschützten Bereich, deutlich erkennbar größtenteils Wildverbiss gebe. Problematisch sei auch die Vergrasung der bisher noch nicht aufgeforsteten Flächen. Die Vergrasung mache vor einer Aufforstung eine Vorbearbeitung der Fläche erforderlich, die weitere Kosten mit sich bringe.

Die Naturverjüngung sei nicht zuletzt auch aus Kostengründen ein wichtiger Bestandteil der Wiederbewaldung. Um diese zu erreichen müsse der Wildbestand durch die Jagdpächter zeitnah deutlich reduziert werden. Dieser habe sich in der Vergangenheit stetig erhöht, da durch die Verbesserung des Biotops (Fichtenacker, Laubholz, Ebereschen und Brombeeren) das Wild überall Futter finde. Der Hauptanteil der Aufforstungskosten werde durch den erforderlichen Verbissschutz (Gatter, Einzelschutz) verursacht. Mit der fortschreitenden Waldentwicklung werde künftig auch die Bejagung in den betroffenen Gebieten schwieriger, weshalb jetzt schnelles Handeln erforderlich sei.