Gartenabfälle gehören nicht in Wald und Flur!
Viele Gartenbesitzer nehmen an, Pflanzenabfälle seien »nur Natur«, sie würden »doch sowieso verrotten« und meinen deshalb, Gartenabfälle könnten im Wald entsorgt werden. Dies ist nicht nur für den Wald ein folgenschwerer Irrtum!
Der Wald ist eine genau aufeinander abgestimmte Lebensgemeinschaft. Durch die Verrottung von Gartenabfällen wird die Nährstoffzusammensetzung empfindlich gestört. Wo Grünabfälle entsorgt wurden, sieht man nach kurzer Zeit oft nur noch Brennnesseln. Der starke Brennnesselwuchs ist ein Hinweis auf eine massive Nährstoffanreicherung im Boden.
Durch Gartenabfälle gelangt Nitrat in den Waldboden. Das Salz endet sich letztendlich in unserem Grundwasser wieder. Es schadet der Wasserqualität und damit unserer Gesundheit. Insbesondere bei der Ablagerung von Rasenschnitt sind die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen nicht mehr in der Lage, die zusätzliche Biomasse in Humus umzusetzen. Schimmel-, Gärungs- und Fäulnisprozesse führen zum Absterben der Organismen – der natürliche Nährstoffkreislauf wird unterbrochen.
Wer meint, sein Obstbaumschnitt sei nur ein Haufen Zweige, wie sie ohnehin im Wald liegen – auch der irrt. Durch den Gehölzschnitt können Pilzkrankheiten von Gartensträuchern oder Obstbäumen auf Waldbäume übertragen werden.
Gartenabfälle können Wurzeln, Zwiebeln, Knollen oder Samen von nicht einheimischen, konkurrenzstarken Pflanzen enthalten, die sich ausbreiten und unsere heimischen Pflanzen verdrängen. Viele dieser Arten werden als Zierpflanzen für Gärten und Balkone eingeführt und fallen nach kurzer Zeit als Grünabfall an.
Nicht zu vergessen ist die Entsorgung von Grünabfällen wie der Heckenschnitt von der Kirschlorbeere – erst diese Woche wieder in unserer Gemeinde passiert – die nachweislich giftig für Mensch und Tier ist.
Der Wald wird von vielen Menschen als Ort der Erholung und für viele Freizeitaktivitäten genutzt. Durch Abfallhaufen wird das Naturerlebnis geschmälert und die Landschaftsästhetik gestört. Wohl jeder ärgert sich über Abfall- und Müllhaufen – der Wald ist schließlich keine Deponie.
Auch kann es zu Bränden kommen. Durch das Ablagern von pflanzlichen Abfällen im Wald kann es durch Gärungsprozesse zu Überhitzungen und zur Selbstentzündung des Abfallberges kommen. Waldbrände können entstehen. (Quelle: u.a. Landesbetrieb Forst Brandenburg)
Bitte entsorgen Sie Ihren Grünabfall so wie es sich gehört. Im eigenen Kompost, der braunen Tonne oder auf der Mülldeponie. Zweimal im Jahr wird von den Abfallbetrieben Grünabfall abgeholt. Darüber hinaus erhält jeder Haushalt pro Jahr auch einen Gutschein für Grünabfall. Nutzen Sie diese Möglichkeiten und schaden Sie nicht unserem Wald oder den Landwirten, die ihre Felder vor allem für die Herstellung von Futter bewirtschaften.
Karin Mohr, Ortsbürgermeisterin
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